Theoretisches..

Vorgeschichte:
Die Idee zu diesem Rahmen ist zusammen mit dem MAWIS-Crosser bei der EHBE Ende März 2012 entstanden. Ein leichter, alljahres- und allwettertauglicher Tourer sollte es werden und den Simoncini ersetzen.
Simoncini Randonneur
Aus den Erfahrungen mit dem Simoncini sind einige Neuerungen dazu gekommen und anderes hab ich weggelassen.

Scheibenbremsen:

Der Simoncini hatte Tektro 720er Bremsen an Board. Grund für diese Bremsen war, dass es die einzigen Bremsen sind, die an den Schutzblechen vorbei gepasst haben. Normale V-Brakes mit Umlenkrolle wären noch eine Alternative gewesen, waren aber optisch keine Option für mich. Die Bremsleistung war also nicht überragend.

Schutzbleche und Beleuchtung:
Schutzbleche und fixe Beleuchtung am Rad hatten sich bewährt und waren wieder gesetzt. Anders wollte ich die Verkabelung gelöst haben, dazu aber später mehr.

Gepäckträger:
Ein Gepäckträger war am Simoncini zwar drauf, ich hatte ihn aber nie benutzt. Der einzige Grund wieso ich ihn aber nicht herunter genommen habe war, weil ich ihn als Träger für das Rücklicht brauchte. Der neue Rahmen sollte keinen Gepäckträger standardmäßig montiert haben, die Ösen für eine spätere Nachrüstung sollen aber vorhanden sein.

Geometrie:
Die Geometrie ist in Anlehnung an den Crosser nahezu ident. Zumindest die Geometrie der drei Berührungspunkte mit dem Rad (Fuß, Popsch, Hand) sind gleich. Durch die Muffen ergeben sich allerdings leichte Abweichungen bei Winkeln und Rohrlängen.

Die ersten Arbeiten an dem Rahmen haben Mitte September 2012 begonnen, wurden immer wieder unterbrochen und Tempo hat das Projekt erst wirklich ab Weihnachten 2012 aufgenommen.

Rohrsatz:
Beim Rohrsatz habe ich mich für Reynolds 725 entschieden. Dieser Rohrsatz ist in der besseren Mittelklasse der Reynoldspalette zu finden und in etwa mit dem ZONA bzw. LIFE Rohrsatz von Columbus vergleichbar. Zum Schluss ist es dann doch kein reiner 725er Rahmen geworden. Im Hinterbau befinden sich jetzt Ketten- u. Sitzstreben aus dem ZONA Rohrsatz.
Rohrsätze

 

Ursprünglich waren gebogene Streben geplant. Reynolds bietet „bent“ Streben an. Diese sind jedoch keine S-Bent, so wie man sie bei Crossern kennt, sondern nur einfach gebogen (Trekking-Style). Also habe ich hier auf Columbus Streben umgeschwenkt, die es doppelt gebogen zu kaufen gibt. Im weiteren Projektfortschritt mußte ich dann allerdings die Idee mit den gebogene Streben aufgeben, da diese mit den IS-Aufnahmen für den Bremssattel nicht verwendbar waren. Das Detailproblem beschreibe ich noch..

Bei den Muffen habe ich mich wieder für die Llewellyn Crescendo Muffensatz in der Edelstahlversion entschieden. Die Muffen sind gut verarbeitet, haben ein paar Features, die das Arbeiten erleichtern und schauen gut aus.

Die Anlötteile sind ebenfalls von Llewellyn (Flaschenhalterösen, Zuggegenhalter..) und von Richard Sachs (Umwerfersockel)
fRichard Sachs Derailleur

Die Ausfaller habe ich vom Kai Bendixen, ebenfalls aus Edelstahl, genommen. Die Ausfaller vom Kai sind eine der wenigen verfügaren, die es mit kombinierten IS-Aufnahmen für die Scheibenbremse gibt. Ich wollte einerseits eine Low-Mount Bremse und andererseit keinen Adapter, den ich extra anlöten hätte müssen, weil mir zur Ausrichtung eine entsprechende Lehre fehlt, die erst überlegt und gebastelt hätte werden müssen. Was ich aber dann später zur Kenntnis nehmen mußte war, dass die Ausfaller eigens gebogene Kettenstreben brauchen. Hier mußte ich dann doch noch basteln..

Kai Bendixen Ausfaller

 

Beim Werkzeug kommt man eigentlich mit recht wenig aus. Ein paar gute Feilen, eine Bohrmaschine, Eisensäge und Schraubstock reichen fürs gelegentliche Rahmenbauen. Für die evangelikalischen Verfechter des Rahmenbaus ist ein Dremel Teufelszeug, aber manchmal sehr nützlich 😉

Die selbstgebaute Rahmenlehre (Konstruktion: Selberbruzzler):

Zum Löten wird dann noch eine Autogenschweißanlage benötigt. Hier ein Bild aus der kleinen Fahrradwerkstatt wo sich die Selberbruzzler jeden Mittwoch treffen

Um den Rahmen zu konstruieren und ihn dann auch zu bauen, verwende ich rattleCAD vom Manfred Rosenberger (auch ein Selberbruzzler). Das Programm ist Open Source und darf von jedem kostenfrei benutzt werden. Die Bedienung ist einfach und wer will, kann sich das Programm jederzeit runterladen. Es läuft unter jedem OS (Win, Linux, MacOS..), sofern es eine TCL/TK Laufzeitumgebung dazu gibt.

MockUp

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Rahmenbau und ungewöhnliches rund ums Fahrrad